Simone Piorek wird das Durchgangsheim Schmiedefeld zur entscheidenden Erfahrung von Ohnmacht und Entwürdigung. Mit ihrem Freund wird sie unter dem Vorwurf, illegal die DDR verlassen zu wollen, aufgegriffen und von der Polizei nach Schmiedefeld gebracht.
Beim Erstbetreten in die Isolationszelle bekam ich die „Einweisung“, dass ich jedes Mal; wenn die Zelle aufgeschlossen wird, stramm zu stehen habe, die Hände auf den Rücken und das Gesicht zur Wand zu drehen hätte. Ich sollte meinen vollen Namen sagen, seit wann ich isoliert bin und eine Nummer nennen.
Die Meldung war dann wie folgt: ‚Simone Piorek, isoliert seit 9.7.81, Arrestnummer XXXX.
„Nachts wurde das Bettgestell dann heruntergelassen und eine alte Matratze und eine dünne Armeedecke daraufgelegt. Diese Decke wärmte mich nicht ausreichend, so dass ich die ganze Nacht fror. Ein Kissen gab es nicht.
In der linken hinteren Ecke stand ein weicher Gummieimer mit Deckel, in der Art wie er sonst üblicherweise von Anglern für den Fischfang verwendet wurde. Dieser Eimer diente als Toilette und rutschte in sich zusammen, wenn man sich daraufsetzen wollte. An Toilettenpapier kann ich mich nicht erinnern, aber selbst; wenn es welches gegeben hat, habe ich in dieser Zelle vermieden; Stuhlgang zu haben. Am Schlimmsten war die Vorstellung für mich, dort meine Menstruation zu bekommen, Durchfall zu haben oder erbrechen zu müssen.